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Sowohl der Chor des Kirchenschiffs wie auch der massive, mit Satteldach gedeckte Turmbau reichen noch in die spätmittelalterliche Bauzeit der Kirche zurück. Der historische Kirchenraum ist ein schlichter Saalbau mit eingezogenem Chorraum und einem barocken, flachen Tonnengewölbe mit Stichkappen oberhalb der Fenster. Seit dem Umbau von 1975 ist durch Ausbruch der Nordwand des Schiffes ein rechteckiger Erweiterungsanbau eingefügt.

Der Choraltar der Friedinger Kirche wurde wohl zur Gänze aus anderen Kirchenbeständen erkauft und um 1800 hierhergebracht. Obwohl die Teile möglicherweise unterschiedlicher Herkunft sind, wurden sie alle im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts gebaut. Eine Rarität ist der Tabernakelschrein mit vier drehbaren Reliquienkästen, der aus dem aufgelassenen Franziskanerkloster in Weilheim erworben wurde. Die Altarskulpturen des Hl. Benedikt und der Scholastika sind sicher Werke des Weilheimer Bildhauers Franz X. Schmädl. Ihre ihnen sehr verwandten „Geschwister“ sind am oberen Altar der Klosterkirche in Andechs zu finden. Die beiden geschnitzten Büsten der Apostelfürsten Petrus und Paulus stammen noch aus der hochbarocken Ausstattung der Kirche (um 1720). Das Altargemälde (um 1700), eine ausdrucksstarke Pietà-Darstellung, ist erst 1975 erworben und in den Altar eingesetzt worden und ersetzt jenes von 1878, das den Kirchenpatron Pankratius zeigt.

Die Skulpturen an der nördlichen Chorwand, die Heiligen Anna und Johannes d. Täufer, sowie die beiden Figuren am Durchbruch des Anbaus, eine Maria Immaculata und der Hl. Josef dürfen dem Weilheimer Bildhauer Ambrosius Degler zugeschrieben werden (alle um 1680). Sie zeigen sehr enge Verwandtschaft zu gesicherten Skulpturen des Meisters auf. Alle tragen eine feine Lüsterfassung, vermutlich waren sie einst Schmuck des frühbarocken Altares der Kirche.

Eine sehr feine Arbeit ist die hochbarocke Prozessionsstange (um 1730). Das Skulpturenensemble zeigt eine ausdrucksstark gestaltete Beweinungsgruppe mit Maria und Johannes unter dem Gekreuzigten mit einer für die Zeit typischen Lüsterfassung.


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