Die Kirche St. Vitus befindet sich in zentraler Lage im Ort und ist mit seiner südlichen Längsfront parallel zur früheren zentralen Straßenkreuzung mit Vorplatz, Schmiede, Gasthof mit Poststation und Dorfbrunnen ausgerichtet.
Das Langhaus der Kirche ist ein heller Saal mit stark eingezogenem Chorraum. Das Gewölbe wurde während der Innenrestaurierung 1961 von dem Pfaffenhofener Kirchenmaler Michael P. Weingartner (1917-1996) ausgemalt. Das Fresko zeigt die Aufnahme des Hl. Vitus in den Himmel, begleitet von Engeln, über dem Dorf Erling und dem Kloster.
Der Altarraum wird von einem sehr qualitätvollen Kruzifix von der Hand des Weilheimer Bildhauers Franz X. Schmädl geradezu erfüllt (1747/48). Ein weiteres Kruzifix, ein Prozessionskreuz mit ebenso ausdrucksstarkem Corpus des Gekreuzigten – auch von der Hand Schmädls – wird in der Sakristei aufbewahrt. Über der Sakristeitüre steht ein frühbarocker Auferstandener Christus (um 1620), den ebenfalls ein Künstler der Weilheimer Bildschnitzerschule arbeitete, stilistische Parallelen lassen an Hans Degler denken.
Von Schmädl stammen auch die beiden ehemaligen Altarfiguren, die Hl. Modestus und Kreszentia an der nördlichen und südlichen Langhauswand, die der Legende nach die Erzieher des Kirchenpatrons, des Hl. Vitus, gewesen sein sollen.
Die Sitzfigur des Hl. Vitus, vormals Herzstück des Hochaltars und nunmehr in einer Nische des südlichen Chorbogens platziert, ist eine meisterliche Arbeit eines nicht bekannten Bildschnitzers der Spätgotik (um 1480). Das Pendant dazu bildet die thronende Muttergottes vor dem linken Chorbogen (um 1510). Diese spätgotische Skulptur wird dem Allgäuer Bildschnitzer Jörg Lederer oder dessen engem Umfeld zugeschrieben. Sie stammt ursprünglich aus der aufgelassenen Bruderschaftskirche St. Martin und erst über Umwege und glückliche Umstände nach St. Vitus.
Im Chorraum hängen zwei sehr qualitätvolle, großformatige Gemälde der Barockzeit (um 1750), die Kreuzabnahme und die Grablegung zeigend. Vermutlich dienten sie während der Fastenzeit zur Abdeckung der Altäre. Im Chorraum sind zudem noch vier Prozessionsstangen zu bewundern, auf denen die geschnitzten Skulpturen der vier lateinischen Kirchenväter Ambrosius, Gregor d. Großen, Augustinus und Hieronymus aufmontiert wurden (um 1730). Sie waren das Bildprogramm der barocken Kanzel in St. Vitus.
Die Langhauswände schmückt der zeitgenössische, gleichwohl qualitätvolle Kreuzwegzyklus auf Hinterglasbildern von Elisabeth Kläss (1996).